
Ihn fürchten wir wie kaum etwas anderes. Deswegen verdrängen wir ihn, negieren ihn, schließen ihn aus, versuchen ihn totzuschweigen – Den Tod. Obwohl er fester und unabdingbarer Bestandteil unseres Lebens ist, wollen wir ihn genau dort ausschließen. Der reale Tod ist heute weitestgehend aus der öffentlichen Wahrnehmung verschwunden. Gestorben wird meist nur noch außerhalb, nicht mehr innerhalb des familiären Kreises. Die Menschen haben nur noch wenig bis gar keinen Kontakt mehr zu sterbenden Menschen und leiden scheinbar unter ihrer relativen Unerfahrenheit mit dem Tod. Nichts desto trotz oder vielleicht auf Grund dieser Unerfahrenheit fürchten sich die Menschen mehr denn je davor alt zu werden. Für mich Gründe genug meinen kommunikativen Beitrag zu leisten, seine unabänderliche Existenz bewusst zu machen und ihm so hoffentlich ein wenig den Schrecken zu nehmen.
Die Idee
Wie kommuniziere ich etwas, das in Bildern nicht konkret darstellbar ist? Etwas das sich unserer bewussten Erfahrung verweigert? Für mein Kommunikationsziel habe ich ihn personifiziert – ich gab ihm eine Stimme. Mit einer auf die wichtigste Zielgruppe (die jüngeren Erwachsenen) abgestimmten Gestaltung gebe ich Gedankenanstöße sich mit ihm auseinanderzusetzen. Denn je eher wir seine Notwendigkeit akzeptieren, um so eher können wir auch unseren Frieden mit ihm machen.
Die Wirkintention
Der Tod hat viele Gesichter. Es gibt viele Aspekte, die man bei der zugegebenermaßen einzigartigen Aufgabenstellung berücksichtigen muss. Ich habe versucht, die – in meinen Augen – wichtigsten Angstimpulse zu berücksichtigen, kommunikativ aufzuarbeiten und ihm so ein wenig den Schrecken zu nehmen.
B.A. Thesis
Philipp Schättler
Eine Imagekampagne für den Tod
SoSe 16
Die Kampagne gewann beim Art Directors Club Junior Wettbewerb 2017 Gold.